Bei der monatlich stattfindenden Versammlung der BÜRGERLISTE berichteten die Stadträte Hans Aigner und René Kleiner aus der Stadtratssitzung. Die Fraktion der UWG mit Bürgermeister Pellkofer wollen zur Entlastung der Parksituation in der Oberen Stadt unbedingt ein Parkdeck errichten. Das von der Stadt in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass ein zusätzliches Parkdeck nicht notwendig ist. Nach Meinung des Bürgermeisters hätten sich die Gutachter die Stadt nicht angeschaut, obwohl diese mehrere Jahre an dem Gutachten gearbeitet haben. Die Gutachter haben auch schon für andere Kommunen gearbeitet und dadurch Erfahrungen gesammelt, die auch Dingolfing nützen können. Diese Erfahrungen haben sie den Befürwortern des Parkdecks voraus. Scheinbar ist es mittlerweile Usus, sich aus Gutachten nur das herauszupicken, was der eigenen Ansicht entgegenkommt. Dass die Stadt genügend Geld hat, kann nicht als Argument akzeptiert werden. Das Parkdeck wird, wie alle anderen Parkhäuser, ein Zuschussgeschäft und man weiß nicht, wie sich die finanzielle Lage der Stadt in Zukunft entwickelt. Wir hinterlassen den nachfolgenden Generationen Erhaltungsaufwendungen, die diese dann evtl. nicht mehr stemmen können. Architekt Oberpriller brachte noch den Bau eines Aufzuges in die Obere Stadt in die Diskussion. Abgesehen von den laufenden Kosten eines solchen Aufzuges für Wartung, TüV. Reparaturen, Stromkosten ist zu berücksichtigen, dass Vandalismus jeglicher Art einen geordneten Betrieb eines Aufzuges im öffentlichen Raum schier unmöglich macht. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, was zu nächtlicher Stunde in diesem Aufzug alles passieren kann und wird.
Bürgermeister Pellkofer konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: „Das haben wir von der BÜRGERLISTE beim Parkdeck am Bahnhof auch gehört und das ist fast immer voll.“ Die BÜRGERLISTE war damals der Meinung, dass auf der Fläche des Parkdecks nahezu so viele Parkplätze wie mit einer ebenerdiger Fläche hergestellt werden können, jedoch zu wesentlich geringeren Investitionen und Erhaltungsaufwendungen. Kein Wunder, dass bei Preisen, die nicht annähernd die Kosten decken, das Parkdeck angenommen wird. Es zieht sogar Dauerparker an, weil eine Garage zu mieten teurer ist. Kritik übte die BÜRGERLISTE auch bei der Planung dieses Parkdecks: das Dach wurde so gestaltet, dass keine Solarmodule darauf montiert werden konnten. Gerade für ein Parkdeck bietet sich das an, weil zukünftig E-Fahrzeuge dann direkt mit Sonnenstrom klimaneutral geladen werden können.
René Kleiner berichtete anschließen über den von Josef Maidl vorgetragenen Klimaschutzbericht. Der bisherige Klimaschutzmanager hat gekündigt, die Stelle wird zum 1. Oktober neu besetzt, Namen wurden noch nicht genannt. Schon bei der Einstellung des ersten Klimaschutzbeauftragten forderten die Stadträte der BÜRGERLISTE, dass der Klimaschutzmanager nicht bei den Stadtwerken angesiedelt wird, sondern bei der Stadt. Die wurde gegen die Stimmen der BÜRGERLISTE von allen anderen abgelehnt. Es wurden Andeutungen gemacht, das Herr Riemer bei den Stadtwerken nicht den notwendigen Freiraum hatte, seine Ideen und Vorschläge durchzusetzen und somit den Arbeitgeber wechselte. Nun schlägt auch Stadtrat Vilsmeier (SPD) vor, die zukünftige Stelle bei der Stadt anzusiedeln. Aufgabe des Klimaschutzmanagers ist es, sämtliche Bauvorhaben der Stadt aus klimatechnischer Sicht zu begleiten, Vorschläge zum Klimaschutz zu unterbreiten und Ansprechpartner für die Bürger zu diesem Thema zu sein. Warum Bürgermeister Pellkofer vorschlägt, die Thematik dem neuen Stadtrat zu überlassen, erschließt sich nicht.
Zum Schluss wurde noch ein Foto gezeigt, dass eine elektronische Anzeige vor der Tiefgarageneinfahrt zeigt, auf der die noch freien Parkplätze am Marienplatz angezeigt werden. Was will man damit erreichen? Fahren sie nicht in die Tiefgarage, am Marienplatz sind noch kostenlose Parkplätze vorhanden! Dort angekommen muss der Autofahrer evtl. feststellen, dass der Platz mittlerweile weg ist oder er mit den 30 Minuten Höchstparkdauer nicht auskommt. Dann bleibt nur noch der Weg zurück zur Tiefgarage. Umgekehrt würde es eher Sinn machen: Verweis auf die Tiefgarage am Marienplatz.